Da es sich bei Tabak um ein Naturprodukt handelt, ist er stark vom Klima und der Geologie beeinflusst. So wie ein guter Wein durch Lage, Boden und Mikroklima (Terroir) geprägt wird, ist auch der Charakter einer Zigarre eng mit dem Boden verbunden, auf dem die für sie verwendeten Tabake angebaut werden.
Zigarrentabak gleicht noch dazu einer Primadonna. Nur das Beste vom Besten ist ihm recht. Er hat sich einige der fruchtbarsten und landschaftlich reizvollsten Regionen der Welt ausgesucht – die Nordküste Sumatras, den Nordosten Brasiliens oder auch den Westzipfel Kubas.
Als tropische Pflanze benötigt der Tabak für sein Wachstum ausreichend Wärme und genügend Feuchtigkeit. Die Tabakpflanze zeigte allerdings im Laufe ihrer Ausbreitung eine außergewöhnliche Anpassungsfähigkeit. Was die weltweite Verbreitung auch in den gemäßigten Klimazonen erklärt.
Obwohl auch in Europa, China und in den Mittelmeerländern Tabakanbau betrieben wird, kommen die besten Zigarrentabake doch aus der Karibik und anderen Ländern in Äquatornähe. Länder, in denen Zigarrentabak angebaut wird, haben nicht zwangsweise eine nennenswerte eigene Zigarrenproduktion und umgekehrt.
Im Folgenden möchten wir eine Übersicht über die wichtigsten Zigarren produzierenden Länder, inklusive Staaten, die zwar keine großen Zigarrenerzeuger sind, in denen aber wichtige Zigarrentabake wachsen:
Brasilien
Brasilien, das bedeutendste Tabakland Südamerikas, liefert die Rohtabake für die besten dunklen Zigarren. Eine „gute Brasil“, Inbegriff der dunklen Zigarrentypen, ist durchaus nicht so schwer, wie manche Raucher meinen.
Neben der bedeutenden Rohtabakausfuhr sorgt eine leistungsfähige Industrie für den Export bekannter Fertigprodukte.
Die Region Mata Fina in Bahia ist verschwindend klein gegenüber der eigentlichen Größe Brasiliens.
Die bekanntesten Anbaugebiete:
- Mata Fina in der Provinz Bahia
- Arapiraca in Alagoas
Die dunkle Tönung des Tabaks ist nicht mit der Stärke gleichzusetzen. Eine echte Havanna ist in der Regel viel kräftiger. Wohl hat der Brasiltabak ein volles Aroma und findet, je nach Sortierung, als Einlage und Deckblatt Verwendung. Hauptsächlich zur Beimischung bei der Shortfillerproduktion. Es gibt kaum Puros.
Bekannte Puro-Marke: Artist Line von Dannemann, Alonso Menendez (Geheimtip)
Costa Rica
Die Natur im Land der Vulkane und Regenwälder zeigt sich geradezu opulent verschwenderisch: „Pura vida“ – „voll das Leben“
In einer tiefer gelegenen Zonen, eingebettet zwischen dem Gebirgszug der Cordilla Central und einem schützenden Hochrücken hin zum Pazifischen Ozean wachsen Tabakpflanzen hervorragend – in sonnigen, windstillen Lagen und bei konstanten Temperaturen weit über 25 Grad. Das sind ähnliche Klimaverhältnisse wie im Norden Nicaraguas oder im Westen Kubas.
In Perez Zeledón werden auf einer Fläche von 60 Hektar um die 1,8 Millionen Tabakpflanzen pro Jahr gesetzt. Die Fincas der Kleinbauern Costa Ricas stehen unter ständiger Aufsicht von Plasencia, er hat hier ein Team von zehn Fachleuten etabliert. Der Einflussbereich des einst aus Kuba emigrierten Plasencia-Clans erstreckt sich heute auf ganz Zentralamerika: Es ist ein „Tabak-Protektorat“ im vorbildlichen Sinne, da es in armen Ländern wie Nicaragua und Honduras viele sozial gut abgesicherte Arbeitsplätze in großen Fabriken schuf.
Tabak wird im Land der Ticos auch in der bergigen Region von Puriscal angebaut, etwa 50 Kilometer südwestlich von San Jose. Kleinbauern pflanzen dort auf fruchtbarer vulkanischer Erde nach Tradition der Huetar-Indianer. Diese Blätter finden meist für Zigaretten Verwendung, aber seit etwa 15 Jahren werden hier auch Cigarren gerollt. Viele weitere kleine Manufakturen sind in der Schweiz Mittelamerikas aktiv.
Bekannte Marken: Flor Real, Mythos Solitude, Don Ursolo, Bahias de Costa Rica, Suenos
China
Anbaugebiet:
- Provinz Yunnan
China ist, so wie in fast allem, der größte Produzent weltweit, aber exportiert nichts.
Ecuador
Anbaugebiet:Ecuador liegt an der Pazifikküste Südamerikas. Es handelt sich vorwieglich um milde Tabake. Tabake aus Ecuador werden vor allem zu Erzeugung von Deckblatt von Premium Zigarren verwendet (z.B.: Zino Platinum, Avo Domaine).
- Quevedo Region. Hauptsächlich Deckblattproduktion aus Connecticut Saat.
Bekannte, in Ecuador erzeugte Marke: Quevedo
Dominikanische Republik
Im Real- und im Cibao-Tal wachsen sehr gute Einlage- und Umblatt-Tabake. Grundsätzlich werden die wegen ihrer milden Raucheigenschaften geschätzten „Domingo-Zigarren“ mit einem Connecticut-Deckblatt aus den USA überrollt.Obwohl es bereits im Jahr 1902 eine Zigarrenproduktion in der Dominikanische Republik gab, feierte das Land erst in den letzten Jahrzehnten (Handelsembargo) seinen Aufschwung als weltweit bedeutender Zigarrenproduzent. Die Dominikanische Republik hat sich damit nach Kuba zum bedeutendsten Tabak anbauenden Land in der Karibik entwickelt.
Lange Zeit beschränkte man sich auf den Anbau von Einlageblättern für Zigarren. Um- und Deckblätter für die Zigarrenproduktion wurden dagegen importiert, beispielsweise aus Mexiko oder den Vereinigten Staaten von Amerika (Connecticut). Mittlerweile steigt auch der Anbau an Deck- und Umblättern in der Dominikanischen Republik.
In den leistungsfähigen Zigarrenfabriken werden bekannte Premium-Marken wie zum Beispiel Davidoff, Dunhill und Arturo Fuente hergestellt. Bedeutende Anbaugebiete findet man in der Gegend von Danli.
Es eignen sich 2 Täler für den Tabakanbau:
- Das Real Tal (Königstal)
- Das Ciabo Tal im Norden der Karibik-Insel gelegen, ist die beste Anbauregion für Tabakpflanzen in der Dominikanischen Republik. Die fruchtbaren Böden und das optimale Klima lassen das Nachtschattengewächs prächtig gedeihen
Angebaut werden hauptsächlich der milde Olor Domanico und der mittelkräftigen Piloto Cubano Tabak (Havanna Seed). Eine Kreuzung daraus ist die Sorte San Vincente. In der Die Dom. Rep. produziert heute die größte Zahl an Zigarren weltweit, rund 300 Mio. Stück pro Jahr.
Bekannteste Marken: Davidoff, Dunhill, Fuente, Griffins, León Jimenes und viele andere.
Honduras
Mit Honduras liegt westlich der Dominikanischen Republik ein weiteres Tabakland. Honduras hat zwar eine sehr lange Tradition im Tabakanbau. Aber wie in vielen anderen Ländern auch, waren es auch in Honduras oftmals Exilkubaner, die die Zigarrenproduktion bund den Tabakanbau im Land verstärkten. Heute zählt Honduras zu den großen Nationen in der Welt edler Zigarren.
Das Karibik-Land Honduras, in dem fast keine Puros hergestellt werden, denn der klassische Honduras Tabak ist in seinem Aroma extrem mild.
Es handelt sich hier um zwei Hauptanbaugebiete mit ausgezeichneter Bodenqualität.
- Das Gebiet um Santa Rosa de Copan
- San Pedro Sula
Klima und Böden sind für den Tabak ideal, und nicht zuletzt die kubanischen Tabaksamen gedeihen hier prächtig und geben den Tabaken eine sehr nuancierte Aromanote, die je nach Marke von subtilem bis kraftvollem Geschmack jeden Wunsch erfüllt.
Die Qualität der honduranischen Zigarren ist heute untadelig, und weltweit liegen die honduranischen Zigarren im Absatz bereits an zweiter Stelle hinter jenen aus der Dominikanischen Republik. Zentrum der Zigarrenindustrie ist die kleine Stadt Danlí, und die besten Tabake kommen aus dem Jamastrán-Tal.
Für die Produktion werden eigene und zugekaufte Tabake (hauptsächlich Deck- und Umblätter, oft aus dem benachbarten Ecuador) eingesetzt. Sie sind grundsätzlich als mild bis mittelkräftig einzustufen.
Bekannte Marken: Camacho, Flor de Copan, Libertad , Flor de Selva, Maria Mancini und Zino
Indonesien
Vor allem die indonesischen Inseln Sumatra und Javasind ein Begriff für hochwertige Zigarrentabake unentbehrlich.
Neben Kuba liefern bestimmte Distrikte Sumatras, wie Deli und Langkat, das beste Deckblatt mit hervor- ragendem Aroma. Sumatra-Sandblatt-Decker sind für helle Premium- zigarren deutsch-holländischen Typs fast
Java ist dagegen für gutes Umblatt bekannt, zum Beispiel aus dem Distrikt Bezoeki, ferner für Einlage-tabak.
Das früher häufig verarbeitete Vorstenlanden-Deckblatt aus Java hat, zumindest für bessere Zigarren, an Bedeutung verloren.
Tabakregionen auf Java:
- Bezoeki und Vorstenlanden
- Sumatra: Medon, Deli
Durch die große Nachfrage des hellen Deckblattes ist Indonesien ein wichtiger Produzent. Große Bedeutung haben die Tabake auch in der Shortfillerproduktion. Sumatra Tabake sind als sehr mild einzustufen.
Jamaika
Aus Jamaica kommen hervorragend verarbeitete Premiumzigarren, die vielen Aficionadas und Aficionados als Exoten gelten.
Dennoch haben sich diese Geheimtipps dank exzellentem Aufbau, sorgfältiger Verarbeitung und unvergleichlichem Genusswert in der Welt des braunen Goldes etabliert. Jamaika Tabake sind milde Tabake, welche im Temple Hal-Gebiet gepflanzt werden.
Bekannteste Marke: Macanudo
Kuba
Kuba ist das bekannteste Anbaugebiet für Tabak.
Die größte Insel der Region hat nicht nur eine führende Rolle bei der Zigarren- herstellung einge- nommen, sondern hier wachsen auch die besten Zigarrentabake der Welt.
Berühmte Anbaugebiete liegen in den Provinzen Pinar del Rio, Havanna und Santa Clara. In Pinar del Rio befindet sich das wichtigste Anbaugebiet „Vuelta Abajo“.
An kaum einem Ort wird besserer Tabak angebaut als auf Kuba. Aber sogar hier sind nur einige wenige Regionen und ausgesuchte Tabakpflanzungen (Vegas) für den Anbau dieser besonders hochwertigen Premiumtabake geeignet, aus denen Habanos gefertigt werden.
Die Standorte des Tabakanbaus für Havanna-Zigarren sind streng auf einige wenige, genau bestimmte Gebiete Kubas begrenzt.
In diesen Gebieten gibt es wiederum nur eine kleine Gruppe von Pflanzungen, von denen jede ihren eigenen speziellen Anbaustil praktiziert.
Dies sind die Vegas Finas de Primera (Pflanzungen erster Qualität). Sie gewährleisten eine verlässlich hohe Produktqualität im Tabakanbau, durch die sie sich von anderen Pflanzungen deutlich abheben. Sämtlich verfügen sie über hervorragende Bodenqualitäten und das für die Pflanzenzucht besonders geeignete Mikroklima.
Nachfolgend vier Tabakregionen, in denen Tabak für die mit der Ursprungs- bezeichnung “Habano” geschützten Zigarren verwendet wird:
Pinar del Río
Name der Provinz Pinar del Río im Südwesten Kubas, in der sich die wichtigsten Anbau- gebiete befinden; gleichzeitig Name der Provinzhauptstadt.
Östlich der Stadt liegen einige der besten Pflanzungen, wie zum Beispiel die Tabakpflanzung Vega Viscaíno, die für ihre Deckblätter berühmt ist.
Vuelta Abajo
Das legendäre Anbaugebiet „Vuelta Abajo“ nimmt gerade einmal 2 % der Fläche Kubas ein. Die Vuelta Abajo im Südwesten Kubas gilt allgemein als die am besten für den Tabakanbau geeignete Region der Welt und ist die wichtigste Quelle für Tabake, aus denen die Habanos hergestellt werden.
Außerdem ist es die einzige Region, in der alle Sorten von Tabakblättern (auch Deckblätter) erzeugt werden können. Aber sogar hier erreicht nur ein kleiner Teil der Fläche (weniger als ein Viertel) den Rang Vegas Finas de Primera, Voraussetzung dafür, Tabake für Havanna-Zigarren zu produzieren.
San Luis
Ein Kleiner Ort mitten in der Vuelta Abajo, dem Zentrum des kubanischen Tabakanbaus, der in erster Linie durch den Anbau von Deckblättern bekannt ist. Hier befinden sich verschiedene berühmte Pflanzungen: Vega El Corojo und auch Cuchillas de Barbacoa, wo sich das bekannte Landgut der Familie Robaina befindet.
San Juan y Martinez
Ein anderer berühmter kleiner Ort, der besonderes Ansehen wegen des Anbaus von Einlage- und Umblättern geniesst. Hier befindet sich die berühmte Pflanzung Hoyo de Monterrey.
Semi Vuelta
Eine Region im Westen Kubas, zwischen Havanna und der Vuelta Abajo gelegen. Sie ist in erster Linie auf den Anbau von Um- und Einlageblättern für Havanna-Zigarren spezialisiert. Die Anbaufläche ist jedoch klein: Nur knapp ein Prozent der gesamte Tabakanbaufläche der Semi Vuelta wird für die Produktion von Havanna-Zigarren genutzt; der meiste hier angebaute Tabak wird für andere Zwecke verwendet. Die Böden sind für Pflanzschulen gut geeignet.
Partido
Eine historische Gruppe von kleineren Tabakanbaugebieten, südöstlich von Havanna, die bereits zu Beginn des 17. Jahrhunderts gegründet wurden und auf Deckblatt-Anbau spezialisiert sind.
Havanna
Havanna, die Hauptstadt Kubas. Sie gab dem (neben dem Zucker) berühmtesten Exportprodukt Kubas den Namen, da von ihrem Hafen aus die Habanos in das Ausland verschifft wurden. Auch heute noch Sitz berühmter Habanos-Manufakturen wie zum Beispiel Partagas, Romeo y Julieta oder El Laguito.
Vuelta Arriba
Region im Osten, die aus zwei weit voneinander gelegenen Tabakanbaugebieten besteht:
Remedios
Das grösste und älteste Gebiet der Tabakproduktion in Kuba. Von hier kommen alle Blattsorten für die Habanos-Marke José L. Piedra. Der Boden und das Klima haben spezifische Eigenschaften, aber die Anbaumethoden sind die gleichen wie in den anderen Tabakregionen auf Kuba.
Oriente
Region im Osten Kubas: In Bariay, im östlichsten Teil dieser Region, betrat Cristóbal de Colón (Columbus) 1492 erstmals kubanischen Boden und machte dabei Bekanntschaft mit dem kubanischen Tabak . Auch heute wird hier noch Tabak angebaut, der jedoch nicht für die Produktion von Havanna-Zigarren verwendet wird.
Havannatabak ist ein kräftiger Tabak mit vollem Geschmack und intensivem Aroma. Alle in Kuba selbst erzeugten Zigarren – und neuerdings auch Zigarillos – sind natürlich Puros.
Kubanischer Tabak eignen sich aber auch sehr gut für Mischungen bei Shortfiller Zigarren und Zigarillos. Bei dieser vor allem europäischen Tradition werden Havannatabake mit z. B. Brasil- oder Sumatratabaken geblendet. Führend sind hier holländische Erzeuger, aber auch Austria Tabak, Dannemann, Villiger….
Bekannte Marken: Bolivar, Cohiba, Hoyo de Monterrey, H.Upmann, José L Piedra, Montecristo, Patragas, Punch, Ramón Allones, Romeo & Julietta, Sanco Panza, Trinidad, Vegas Robaina u.v.a.
Kanarische Inseln
Obwohl sich nur auf der vulkanischen Insel La Palma eine kleine Anbauregion befindet, kann die atlantische Inselgruppe auf eine große Tradition in der Zigarrenherstellung mit jedoch geringem Anteil von heimischen Tabaken zurückblicken. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Kanaren den Status einer zollfreien Zone besitzen. Was den Herstellern die Möglichkeit gibt, unter sehr günstigen Bedingungen Tabak aus Kuba, der Dominikanischen Republik, Kamerun und Sumatra einzuführen.
Daraus werden Zigarren gemacht, die mindestens ebenso gut sind wie ihre Gegenstücke aus der Dominikanischen Republik, aus Honduras oder aus Nordamerika – nicht selten sind sie sogar besser.
In la Palma gibt es noch etwa 20 kleine Manufacture, sogenannten Chincales, die von Familien geführt werden. Diese Zigaren sind sehr güstig aber bei uns kaum bekannt.
Bekannte Marken: Brevas, Penjamil, Vargas, Goya, ….
Kamerun
Auch in Afrika wird guter Zigarrentabak hergestellt: Im westafrikanischen Kamerun ist vor allem der Anbau von Deckblättern für Zigarren bedeutend. Tabak aus Kamerun gilt als ausgesprochen würzig.
Tabak wurde in diesem Land wohl zunächst von den deutschen Kolonialherren angebaut. Im feucht-schwülen Klima des westafrikanischen Kamerun ersetzt der häufige Nebel die Schattenzelte für die dort angebauten guten Deckblatt-Tabake.
Mexiko
Mexiko, seit jeher ein wichtiges Rohtabakexportland, verfügt auch über eine leistungsfähige Zigarrenindustrie. Hier werden vor allem Deck- und Umblätter produziert. Die Deckblätter werden zum Teil für Maduro Zigarren verwendet.
Die bedeutendsten Anbaugebiete liegen in den Staaten Veracruz und Tabasco:
südöstlich von Mexiko City ist das San-Andre´s-Tuxtha Tal. Es ist anerkannt für erstklassige Um- und Deckblattpflanzungen. Ebenso wird hier Einlagetabak angebaut.
Mexikanische Cigarren bestehen üblicherweise aus 100 % mexikanischen Blättern, sind also Puros. Das würzige Aroma der Mexiko-Zigarren wird von vielen Rauchern geschätzt.
Bekannte Marken: Te-Amo, Santa Clara
Nicaragua
Nicaraguanische Tabake galten schon immer als die besten nach Kuba. Nach dem wirtschaftlichen Desaster unter dem Sandinistenregime erlebt das mittelamerikanische Land heute eine neue Renaissance der alten Zigarrenqualität.
Klima und Böden weisen in den beiden Anbaugebieten, dem Jalapa- und dem Esteli-Tal, vergleichbar gute Bedingungen wie die kubanischen Anbaugebiete auf. Hier wachsen süßliche, vollaromatische Einlage-, Umblatt- und Deckblattpflanzen, die den Zigarren eine charakteristische Süßewürze verleihen. Das haben viele Produzenten, überwiegend kubanischer Abstammung, erkannt und in Nicaragua um die Tabakmetropole Estelí Fabriken errichtet. Die nicaraguanischen Zigarren haben in den letzten Jahren einen hohen qualitativen Stellenwert erreicht. In den USA liegen die nicaraguanischen Zigarren mit rund 27,5 Millionen Stück im Vorjahr an dritter Stelle nach der Dominikanischen Republik und Honduras.
Bedeutende Anbaugebiete findet man in der Gegend von Danli. Auch hier haben sich, wie in manchen anderen Ländern, aus Havanna-Samen eigenständige Sorten entwickelt, aus denen ausgezeichnete Zigarren gerollt werden, die im Angebot der österreichischen Fachgeschäfte einen festen Platz haben.
Die größte Republik Mittelamerikas besitzt zwei Hauptanbaugebiete:
- Jalapa Tal
- Esteli Tal
Nicaraguanische Zigarren werden zum Teil aus 100 % heimischem Tabak hergestellt. In ihrem oft auch sehr kräftigen Geschmacksausdruck kommen die nicaraguanischen Puros „close to Cuba”, aber die Tabake haben ihren eigenen weichen und subtil-feinen Geschmack. In den Tabakblends werden meistens verschiedene Herkünfte verwendet, die den Charakter der Zigarren sehr oft verstärken, aber die terroir-typischen Zigarren sind aus hundertprozent in Nicaragua selbst gewachsenen Tabaken gemacht.
Bekannte Sorten: Padron, Oliva, Jose Marti, 601, Bahia, La Tradition, Rocky Patel, Joya de Nicaragua
Philippinen
Gegen Ende des sechzehnten Jahrhunderts brachte eine spanische Galeone 5 kg kubanischen Tabaksahmen in die Philippinen. Dieser wurde durch katholische Missionare gepflanzt. Der Boden erwies sich als exzellenten und das Klima war ideales, um erstklassigen Zigarrentabak zu kultivieren.
Für Jahrhunderte lieferte sich die philippinische Zigarre mit der kubanischen Zigarre ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Gunst der Raucher in den spanischen Einflussgebieten.
Gegen Mitte des 20. Jahrhunderts geriet die Manila-Zigarre international etwas in Vergessenheit.
Anbaugebiet:
- Cagajantal in der Region Isabella
Aufgrund ihres eigenen Stils sind philippinische Zigarren nur schwer mit anderen Premium-Zigarren, etwa aus der Karibik, zu vergleichen. Der philippinische Tabak ist bekannt für seine milde, dezent würzige Note und seinen niedrigen Nikotingehalt.
Bekanntere Marke: La Flor de la Isabela, Calixto López
USA – Tabak
Die Vereinigten Staaten von Amerika sind ein großer Markt, wenn es um den Verkauf von Zigarren geht. Daneben sind sie aber auch Tabakanbauland und Produzent von Zigarren. Eine nennenswerte Zigarrenproduktion existiert beispielsweise in New York und in Florida. Es werden aber hauptsächlich Shortfiller-Maschinenprodukte hergestellt.
In den USA gibt es in erster Linie Anbaugebiete für Schneidegut (Rohtabak zur Zigaretten- und Rauchtabakherstellung), in einigen Staaten wächst aber auch erstklassiges Zigarrengut.
Vor allem die Tabake aus dem nordöstlichen US-Staat Connecticut sind wichtig. Hier wachsen berühmte Deckblattsorten, die auch für die Premiumzigarren in mittelamerikanischen Ländern verwendet werden: Connecticut Broadleaf, eine breitblättrige Pflanze, die für die US-Zigarrenherstellung große Bedeutung hat, und Connecticut Shadegrown. Die letztere Sorte wird unter Schattenzelten angebaut, wodurch ein geschmeidiges, helles Deckblatt erzeugt wird, das sich mit den aromatischen Einlage- und Umblatt-Tabaken gut kombinieren lässt.
In Ecuador wird aus Connecticut-Samen ein ähnlich gutes Deckblatt erzeugt. In den wolkenreichen Anbaugebieten an der Pazifikseite der USA sind Schattenzelte überflüssig.
Die bekanntesten Gebiete:
- Connecticut: Anbau des feinsten Schattendeckblattes. Es wird in der Dominikanischen Republik weiterverarbeitet und von vielen großen Zigarrenproduzenten verwendet.
- Florida: Produktion von Longfiller
- Virginia: Virginia Tabake haben einen kräftigen Geschmack, werden aber hauptsächlich für Pfeifentabake und Zigaretten verwendet.
Besondere Ausnahme: die österreichischen Virginia-Cigarren, welche aus feuergetrockneten Virginia-Tabaken bestehen.
Bekannte Marken: King Edward, El Rico Habano…